Wocheinerbahn 27.4.2019
Samstag, 27.4.2019
Es ist frisch an diesem Morgen und das Morgenrot verspricht einen schönen, sonnigen Tag. Viele „gute Geister“ aus dem Südbahn Express-Team sind seit 04:30 h fleißig damit beschäftigt, alles für die Ausfahrt vorzubereiten.
Um 06:30 h wird der Zug auf Bahnsteig 1 überstellt. Ein Teil der Mitreisenden wartet bereits, um einsteigen zu können. 06:45 h ist pünktlich Abfahrt in Lienz. Haltebahnhöfe entlang der Strecke sind: Nikolsdorf, Dellach, Kleblach-Lind, Sachsenburg, Möllbrücke, Spittal-M., Rothenthurn, Paternion-Feistritz und Villach-West. Mit 250 Fahrgästen an Bord verlassen wir Kärnten.
Hurtig geht unsere Fahrt durch das Rosental, vorbei am Faakersee, durch den 7976 m langen Karawankentunnel – in dem sich die Staatsgrenze befindet – bis nach Jesenice. Dort werden wir bereits von Mitarbeitern unseres slowenischen Kooperationspartnerns, der Firma abc-Tourism, erwartet.
Der Umstieg in den slowenischen Dampfzug ist stressfrei, haben wir doch eine halbe Stunde Aufenthalt in Jesenice eingeplant. So gibt es genügend Zeit, sich die wunderschönen, alten Waggone und natürlich die Dampflokomotive 25.026 anzusehen. Das Gespann bietet natürlich auch eine wunderbare Gelegenheit für Fotoaufnahmen – nicht nur für Profis.
Gut gelaunt verlassen wir Jesenice (Aßling) um 9:44 h Richtung Nova Goriza. Die Fahrt mit dem Museumszug, auf der von Erzherzog Franz Ferdinand im Jahre 1906 eröffneten Wocheinerbahn, ist ein einzigartiges Erlebnis.
Über zahlreiche Brücken und Viadukte und durch dutzende Tunnel (der längste ist der Wocheinertunnel mit 6.327 Metern Länge) geht es entlang der Soca, mit ihrem türkisfarbenen Wasser. Kurz vor Nova Gorica überquert der Zug noch einmal die Soca auf der Solkan Brücke, die mit ihrem 85 Meter langen Steinbogen die größte Steinbogenbrücke der Welt ist.
Aber bevor wir dort sind, halten wir noch in Kanal, wo 170 Mitreisende in bereitstehende Busse umsteigen, um ins Weingebiet nach Goriska Brda zur Weinverkostung und zum Mittagessen zu fahren. Wie uns erzählt wird, ist auch dieser Ausflug ein besonderes Highlight unserer Ausfahrt.
In Nova Gorica, mitten im Weinland, endet auch für den Rest der Mitreisenden vorerst die Fahrt mit dem Dampfzug. Einige spazieren in die 20 Minuten entfernte Stadtmitte von Görz auf italienischem Staatsgebiet. Dort gibt es die Möglichkeit, sich den Stadtkern anzusehen und ein Mittagessen zu sich zu nehmen. In einem sagenhaften Lokal – danke an W.S. für den Tipp – ist so mancher von uns aufgrund der Portionsgröße überfordert, und so geschieht es, dass auch die Daheimgebliebenen am Abend noch von der Fahrt „mitzehren“ können.
Zu Fuß, oder per Taxi geht es wieder zurück zum Bahnhof, wo bereits die Teilnehmer am Fakultativprogramm eingetroffen sind. Viele recht lustig – liegt wohl an der schönen Gegend dort.
Pünktlich um 15:22 h verlassen wir wieder Nova Gorica Richtung Jesenice. Die Fahrt geht nun ständig leicht bergauf und die Heizer haben alle Hände voll zu tun, um die hungrige Feuerbüchse zu befüllen – eine schweißtreibende Arbeit.
Einige Mitreisende sind müde und halten ein kurzes Mittagsschläfchen, andere wiederum bevölkern den Barwaggon, wo man sich bei einem guten Gläschen Pelinkovac angeregt über die Reise unterhält.
In Jesenice angekommen, werden wir schon von unserem Team aus dem Südbahn Express erwartet.
Unsere Waggons haben in der Zwischenzeit eine „Dusche“ in der Waschanlage in Villach erhalten und strahlen nun wieder in neuem Glanz. Danke an G.M.
Mit 25 Minuten Verspätung (die slowenische Bahn musste an unserem Zug noch eine Bremsprobe machen) verlassen wir Jesenice. Unser Team im Speisewaggon, unsere jungen Männer aus Südtirol, die mit dem Trolley unterwegs sind, aber auch ich, haben alle Hände voll zu tun, um unsere durstigen und hungrigen Fahrgäste zufrieden zu stellen. Eine lustige und sehr angenehme Atmosphäre verbreitet sich im Zug.
Ab Villach-West „verlieren“ wir wieder nach und nach unsere Mitreisenden. In Erinnerung bleiben viele schöne Gespräche und individuelle Eindrücke über die Reise.
Der Verein der Eisenbahnfreunde in Lienz bedankt sich sehr herzlich bei jedem Einzelnen für die Mitfahrt, besonders auch bei den Organisatoren der Großgruppen für die gute und unkomplizierte Zusammenarbeit und beim gesamten Team (in den Waggons und auf der Lok), die alle ehrenamtlich für unsere gemeinsame Sache tätig sind.
Ihre Mitfahrt unterstützt unsere Aktivitäten. Wir freuen uns, wenn es Ihnen gefallen hat und Sie in Ihrem Freundes- und Bekanntenkreis davon erzählen und uns weiterempfehlen.